In diesen Performances lesen Jugendliche und Erwachsenen ihre Briefe an ihr Land Syrien vor, sprechen über ihre Erinnerungen, ihr Verlangen und die Hoffnung auf Frieden in ihrem Land. Und sie tauschen Freundschaftsbriefe mit Einheimischen aus Spandau. Die Performance sind (auf arabisch und deutsch).
Ort: Café Südwind Kladow.

Erste Performance: “Ein Hoffnungsruf“ von Ayham Halboni.

„Das menschliche Leiden scheint unendlich zu sein!
Zwischen dem Verlangen nach der Vergangenheit und der Aussicht auf die Zukunft liegen manchmal unsere Schmerzen. Manche davon könnten vielleicht unsere Hoffnungen stören. Andere könnten aber unsere Festigkeit und Beharrlichkeit verstärken, um weiterzumachen .
Ayham Halboni aus Syrien konnte die Herausforderungen mithilfe seiner Geduld bewältigen. Auf der einen Seite steht das Verlangen nach seiner Schwester, von der er sich wegen des Krieges in Syrien trennen musste. Auf der anderen Seite konnte er die Schwierigkeiten, in einem neuen Land die ungewisse Zukunft und die Hoffnung seine Zeile und Träume zu erfüllen auch begegnen und überwinden.
Der Ruf ist eine Stimme, die aus dem Herzen kommt, bevor sie auf die Zunge geht.“

Ayham Halboni

In dieser Perfromance schreibt Ayham Halboni zwei Briefe einen an seiner Tante und den anderen an die Deutschen, in dennen zeigt er die Verbindung mit seiner gelibten Tante die stark geblieben geblieben ist trotz der Distanzen die sie getrennt haben.In seinem zweiten Brief an den Deutschen beschreibt er seine Gefühle imFluchtland aberauch seine Hoffnungen und zukünftige Plane.

Schauspieler*innen: Ayham Halboni, Nahed Mansour

“Meine Schwester, ich habe dich sehr, sehr vermisst.
Du bist die Person, von der ich nie gedacht habe, dass ich sie verlieren könnte.
Wir sind zusammen aufgewachsen und wir haben alles zusammen gemacht, als wir Kinder waren, bis ich nach Deutschland angekommen bin.
Es gibt viele Momente zwischen dir und mir, die ich nicht vergessen kann, auch wenn du jetzt weit weg von mir bist.
Ich wünsche dich so bald wie möglich wiederzusehen, weil ich keine Geduld mehr habe.
Es ist richtig, dass du weit weg von mir bist, aber deine Stimme und dein Blick sind immer mit mir, jeden Tag.
Das Einzige, das uns noch nicht getrennt hat, ist unser Versprechen, dass wir immer erfolgreich bleiben. Egal, ob wir zusammen oder getrennt sind, unsere Ziele erreichen wir trotzdem,  auch wenn es Schwierigkeiten gibt.
Es hat mich wirklich gefreut, dass du die türkische Sprache bis C1 gelernt hast.
Ich habe gehört, dass du auch die deutsche Sprache lernen würdest.
Ich drücke dir die Daumen, meine Liebe.
Ich hoffe, dass du mit deinem neuen Leben zufrieden bist.”

Ayham Halbouni

 

 

Zweite Performance: “Erinnerungen an mein Land und Freundschaften in der neuen Heimat“. Briefe von Fatima Abdo, Jana Martinez & Aya Barzouk.

Mit: Jihan Khello, Ayham Halboni, Gudrun von Wysiecki; Mounes Kiwan & Nahed Mansour.
Mit Unterstützung von Wahshi Kuhi (Performance Künstler)

 

“Im Namen Gottes, des Barmherzigen
Ich schreibe diesen Brief und mein Herz schlägt wie rasend.
Ich sende diesen Brief mit dem schönsten Vogel, der das Verlangen, die Zärtlichkeit und den Aroma-Duft Syriens trägt. Gott, wie ich die Jahre, die ich in Syrien verbracht habe, vermisse.
Ich vermisse den Geruch von Jasmin und Rosen,
den Jasmin und die Stimme von Fairuz,
den Kaffee und den Morgengeruch von Gewürzen auf den Märkten von Damaskus, das Geräusch von Autos auf den Straßen und das Treffen mit den Eltern, Nachbarn und Freunden,
den Blick der Tauben, die über die Häuser in Qassion flogen.
Ich sehne mich nach dem Gebet in der großen Umayyaden-Moschee, nach dem Hamidiha-Markt und dem Eis von Bakdach…
Ich vermisse den Markt und das alte Café Aleneuvera, das Tausende von Jahren alt ist.
Ich vermisse den Geschmack von Festen in Syrien, die Gesänge an den Feiertagen, als wir in den Straßen des alten Damaskus spazieren gegangen sind.
Ich sehne mich nach den berühmten Süßigkeiten und Gerichten. Bis zum frühen Morgen sind wir beim Einkaufen unserer Festkleidung geblieben, begleitet von Festliedern… Gott, wie großartig waren diese schönen Tage…Meine Seele zieht mich zu diesen wunderbaren Tagen hin.
In mir brennt das Verlangen…
Bevor ich meinen Brief schließe, möchte ich sagen, dass ich meine zärtliche Mutter vermisse. Ich bin sehnsüchtig und vermisse meine Verwandten, meine Mitschüler, meine Nachbarn und alle Menschen in Syrien, alle Tiere und Steine, deine Erde, mein liebes Syrien… unser Syrien…”

Fatima Abdo

 

Syrien
“Wir sind deine Kinder.Du bist unsere zweite Mutter.
Du bist Syrien!Nicht irgendwas anderes!
Wir werden hoffentllich alle wieder nach Syrien zurück und du wirst stolz auf uns sein.
Zwar gab es Krieg und das ganz Syrien ist vorbei..Das bedeutet aber nicht, dass Syrien wird wieder zurück und besser als früher …Unsere Kinder werden zurück nach Syrien , Syrien, die müde war!
Es stimmt, dass wir wegen des Krieges unser Land zu verlassen gezwungen wurden und nach unterschiedlichen Länder zu gehen..Manche sind nach Deutschland gegangen andere nach Schweiz oder Belgien.Ich bin gerade in Deutschland seit fast zwei Jahren.
Ich bin dreizehn und möchte gerne hier in Deutschland lernen und mein Studium weitermachen.
Ich helfe alle Menschen gerne besonders die, die Hilfe brauchen.
Mein Traum ist wieder zurück nach Syrien, damit ich meine FreundInnen, meine kostbare Familien sehen kann, ich werde unser Haus zurückbringen, in dem ich geboren war und das wir leider verkauft haben und gegangen.
Meine Mutter hat mir aber gesagt, dass wir wieder nach Hause gehen können und unser Haus, das wir verloren haben zurückrufen werden. Ich hab mich damals drauf sehr gefreut. Ich möchte gerne wieder meine Kousine, die ich sehr lieb habe treffen. Ich werde mich sehr auf sie freuen.
Ehrlich gesagt, ich erinnern mich sehr an diesen Tagen, die wir zusammen vergebracht haben , wir waren echt glücklich, immer gemeinsam gespielt und lange Nacht wach geblieben ..ich hoffe diese Tagen wieder bald kommen werden…”

Aya Barzouk